"Unverständlich ist die Erklärung von Baustadtrat Christof Nolda, dass der Fernbusbahnhof am ICE-Bahnhof bleiben soll", so Norbert Sprafke. "Dieser Standort ist sozial und ökologisch unverträglich und schafft unnötigen Verkehr.
Nolda beende mit dieser Erklärung von sich aus seine 8 Jahre lange erfolglose Suche nach und Planung eines neuen Standortes für den Fernbusbahnhof. Man frage sich, ob Christof Nolda den Menschen in Wehlheiden an den Hauptverkehrsstraßen die Entlastung von Lärm, Gestank und Abgasen verweigern wolle. Erst habe die grüne Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag verworfen, mit dem der Magistrat beauftragt werden sollte, weiterhin nach einem alternativen Standort zu suchen. Jetzt erkläre Christof Nolda die Diskussion vor einer neuen Debatte in der Stadtverordnetenversammlung für beendet.
Christof Noldas Rolle rückwärts zum ICE- Bahnhof entwerte Bemühungen um eine Verkehrswende. Die Verkehrswende müsse auch bei den Anwohnern der Hauptverkehrsstraßen ankommen, welche die passiv Hauptbetroffenen des Verkehrs sind. "Als Anwohner erleiden sie Verkehr ohne Verkehr zu erzeugen. Passiv, weil sie dort wohnen und nicht wegziehen können, wie es einmal 2004 der CDU-Baustadtrat Witte während der schwarzgrünen Rathauskoalition den Anwohnern der Schönfelder Strasse empfohlen hat", merkt Sprafke an. Die mit einer Verkehrswende verbundene Reduzierung des KFZ-Verkehrs und seiner Belastungen verweigere Christof Nolda mit seinem Beharren auf dem Standort ICE Bahnhof den Menschen an Kohlenstrasse, Ludwig Mond Strasse, Schönfelder Strasse und Wilhelmshöher Allee.
"Mein Vorschlag von 2014, den Fernbusbahnhof in den alten Arm der Damaschkestraße zu verlegen, bleibt aktuell" sagt Sprafke. "Alles was man braucht, Gastronomie, Toiletten, naher Anschluss an die Autobahn und an den ÖPNV, direkte Busverbindung zum ICE Bahnhof, ist dort vorhanden. Und dieser Standort hat den Vorteil, dass man hier nicht nach dem St. Florians Prinzip handelt: denn es gibt keine neuen Belastungen für andere, sondern vorhandene Belastungen werden genommen." Man könne diesen Standort auch als Zwischenlösung nutzen, bis man einen neuen Dauerstandort gefunden hat. Dies hätte den Vorteil, dass die Menschen in Wehlheiden unverzüglich entlastet würden.
Der Standort Damaschkestrasse anstelle des ICE-Bahnhofs wurde von Christof Nolda und seinen Gutachtern verworfen, weil man eine elegante städtebauliche Lösung an anderer Stelle wollte. "Es geht aber nicht um elegante städtebauliche Lösungen, sondern um Lösungen für die betroffenen Menschen. Deshalb: alles spricht gegen den Standort ICE-Bahnhof. Der Raum dort kann besser genutzt werden für ein Fahrradparkhaus und die Menschen an den Hauptverkehrsstraßen gewinnen Lebensqualität" sagt Sprafke.