"Der Zusammenhalt der Menschen und der Erfolg der Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche darf nicht durch spaltende und vorzeitige Forderungen nach Abbau dieser Maßnahmen gefährdet werden," sagt Norbert Sprafke, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft 60 plus der Kasseler SPD.

Wer jetzt schon den Ausstieg aus den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung fordere, zersetze die Bereitschaft der Menschen, diese Maßnahmen über mittlere Frist ein – und auszuhalten. Dabei sei niemand nicht gefährdet. Es sei eine falsche und fatale Erzählung, zu sagen, dass es Menschengruppen geben würde, denen das Virus nichts anhaben könnte. Jeden könne es treffen, jede und jeder sei verletzlich. Deshalb sei es ein falscher Weg, Risikogruppen zu definieren und mit Isolierungsauflagen aus dem öffentlichen und sozialen Leben auszuschließen, während eine angeblich ungefährdete Mehrheit wieder am sozialen Leben und wirtschaftlichen Erfolg teilhaben kann.

Diese Isolation von Risikogruppen sei unpraktikabel, ungerecht und wahrscheinlich grundrechtswidrig. "Risikogruppen lassen sich nicht exakt definieren, allein die Zahl der über 65 jährigen beträgt 17,5 Millionen Menschen und mit den chronisch Kranken jeden Alters wäre ein Viertel der Gesamtbevölkerung betroffen und auch chronisch Kranke jeden Alters und ältere Menschen sind Träger unveräußerlicher Rechte wie andere. Wir kommen nur gemeinsam aus der Krise und die Bereitschaft zu sozialer Verwobenheit, die sich jetzt in vielen Initiativen zeigt, kann diesen Weg tragen.Wer zu früh aufsteht, dem steht meist ein Rückfall bevor," meint Sprafke.