Anlässlich des 60. Todestages von Kurt Kersten erinnern wir an den aus Wehlheiden stammenden Historiker, Schriftsteller und Journalisten. Kersten war eine wichtige Stimme der politischen und literarischen antifaschistischen Emigration. Die Familie Kersten besaß nicht nur einen großen Bauernhof in Wehlheiden, sondern stellte unter anderem Bürgermeister. 1934 musste er Deutschland verlassen: "Ich ging freiwillig und doch nicht gern aus Deutschland fort, weil ich nicht in der Unfreiheit leben will und helfen muss, um in ein freies Deutschland zurückkehren zu können."

Wie viele Emigranten kehrte Kersten nach 1945 nicht nach Deutschland zurück, blieb aber Wehlheiden immer verbunden. Er wurde Redakteur der deutschsprachigen jüdischen Zeitschrift „Aufbau“ in New York. Am 18. Mai 1962 starb Kurt Kersten in New York City. Seinem Wunsch folgend wurde die Asche des "Feindes des deutschen Militarismus" in Kassel-Wehlheiden beigesetzt. Auf Initiative der SPD-Fraktion im Ortsbeirat wurde Kersten mit dem gleichnamigen Platz und 2009 mit einem städtischen Ehrengrab durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung geehrt.

Am 18. Mai 2022 um 14.00 Uhr gedenken wir Kurt Kersten an dem nach ihm benannten Platz. Eines seiner Werke ist der Bücherverbrennung am 19.05.1933 zum Opfer gefallen.